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Lolita lesen in Teheran

Von: Mitwirkende(r): Materialtyp: TextTextSprache: Deutsch München Dt. Verl.-Anst. 2005Beschreibung: 421 S. 22 cmISBN:
  • 3421058512
Einheitssachtitel:
  • Reading Lolita in Tehran <dt.>
Schlagwörter: Zusammenfassung: Zwei Jahre lang trifft sich jeden Donnerstagmorgen eine Hand voll Studentinnen der Literaturwissenschaft im Wohnzimmer ihrer ehemaligen Professorin, der Autorin dieses Buches, um über westliche Literatur zu diskutieren. Das Zimmer wird so zu einem Ort der Grenzüberschreitung, denn das Gelesene fällt unter die strenge Zensur der Khomeni-Diktatur. Das klandestine Lesen aus den Werken Nabokovs, Fitzgeralds, James' und Austens verleiht den Träumen der ausgehungerten Seelen wieder Farbe, wie eine der jungen Leserinnen bemerkt. Die besondere Fähigkeit der Professorin, ihren StudentInnen den Zusammenhang von Fiktion und Realität zu vermitteln, den Roman Lolita so zu lesen, dass der Alltag nach der islamistischen Revolution sich darin spiegelt, lässt auch die Leserin zur faszinierten Hörerin werden. Aus den USA zurückgekehrt, in der Hoffnung auf eine neue, linke Gesellschaftsordnung nach dem Sturz des Schahs, schlägt Nafisi schon bald der fundamentalistische Wind entgegen, der jedes freie Denken verbietet. Da sind sich Zensoren uneinig, ob man ein Buch frei geben soll, weil darin zum Glück keine Frauen vorkommen oder es gerade deswegen zu verbieten sei. Da agitieren islamistische Studentenführer gegen den großen Gatsby, als sei er der realexistierende US-Präsident, und da werden Andersdenkende von der Uni vertrieben. Wie wichtig das Lesen, die Phantasie für die Aufrechterhaltung eines menschenwürdigen Lebens in Zeiten des Krieges ist und wie es das Aufbegehren gegen Herrschaft nährt, führt uns dieses Buch vor Augen.
Exemplare
Medientyp Aktuelle Bibliothek Signatur Status Fälligkeitsdatum Barcode
Buch C3-Bibliothek Bestand Frauensolidarität EG/Belletristik AR-NAF-01 (Regal durchstöbern(Öffnet sich unterhalb)) Verfügbar +YSF04272

Literaturverz. S. [424]

Zwei Jahre lang trifft sich jeden Donnerstagmorgen eine Hand voll Studentinnen der Literaturwissenschaft im Wohnzimmer ihrer ehemaligen Professorin, der Autorin dieses Buches, um über westliche Literatur zu diskutieren. Das Zimmer wird so zu einem Ort der Grenzüberschreitung, denn das Gelesene fällt unter die strenge Zensur der Khomeni-Diktatur. Das klandestine Lesen aus den Werken Nabokovs, Fitzgeralds, James' und Austens verleiht den Träumen der ausgehungerten Seelen wieder Farbe, wie eine der jungen Leserinnen bemerkt. Die besondere Fähigkeit der Professorin, ihren StudentInnen den Zusammenhang von Fiktion und Realität zu vermitteln, den Roman Lolita so zu lesen, dass der Alltag nach der islamistischen Revolution sich darin spiegelt, lässt auch die Leserin zur faszinierten Hörerin werden. Aus den USA zurückgekehrt, in der Hoffnung auf eine neue, linke Gesellschaftsordnung nach dem Sturz des Schahs, schlägt Nafisi schon bald der fundamentalistische Wind entgegen, der jedes freie Denken verbietet. Da sind sich Zensoren uneinig, ob man ein Buch frei geben soll, weil darin zum Glück keine Frauen vorkommen oder es gerade deswegen zu verbieten sei. Da agitieren islamistische Studentenführer gegen den großen Gatsby, als sei er der realexistierende US-Präsident, und da werden Andersdenkende von der Uni vertrieben. Wie wichtig das Lesen, die Phantasie für die Aufrechterhaltung eines menschenwürdigen Lebens in Zeiten des Krieges ist und wie es das Aufbegehren gegen Herrschaft nährt, führt uns dieses Buch vor Augen.

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